Dienstag, 10. Juli 2012

Totsünde: - Neid -

gestänkert wird auf dem Klo und nicht verbal!  Woohooo, erst die Tage im kreativel-Wahn über die 7 Totsünden geschwommen und überlegt wie toll es wäre diese als Zuckerfiguren darzustellen und schwubs liest man beim Gesichtsbuch etwas darüber. Mal wieder. In dem Fall wurde gebäscht vegane fake Wurst vs. echte und wie man darüber denkt.
Völlig klar, als nicht fake-Esser ist man neidisch, weil Veganer sind die besseren Menschen. Sieht man ja an ihrer veganen superpower.
Andersrum ist es völlig selbstverständlich das man als original-Esser weiß dass das Veggi/ was-auch-immer-Volk selbstverständlicherweise neidisch ist. Weil, man würde ja gerne richtiges, echtes saftiges Fleisch essen, kann es aber nicht weil man sich selbst in Schranken verweist und einem nichts anderes übrig bleibt als sabbern zusehen zu dürfen wie andere die leckere rote Wurst genießen.

Meine Güte, sind wir alles tatsächlich so von Neid zerfressen das wir das ständig und dauernd jedem unterstellen müssen? Oder haben wir kein Selbstwertgefühl und meinen uns selbst betrügen zu müssen und sagen, hey der Typ ist definitiv neidisch auf mich, weil was anderes bleibt ihm ja gar nicht übrig. Der arme kleine Junge. Man sieht herab und klopft ordentlich 2x auf die eigene Schulter. Fantastisch. Gleich fühlt man sich wieder wohl in seiner Haut und weiß ganz genau, das was ich tue ist richtig.

Wow -  wie es der Zufall gerade so will, las ich im Zug gerade noch in einem Buch. Über Malerei. Was hat denn jetzt Malerei mit Neid zu tun? Ha ha, moment! Lasst mich mal eben diese Seite zitieren:


>> Gestalten heißt Entscheiden

Bei Gestalltung geht es in erster Linie um Entscheidungen und um die Art, wie wir Entscheidungen treffen. Je nach dem, welchen Weg wir wählen, entwickelt sich unser Ergebnis. Mehr Blau, mehr Gelb, mit Schrift oder ohne: Es ist ihr Bild und Sie allein bestimmen, was es enthält.
Jedoch: genau das macht es schwierig.

Künstler entwerfen Welten und bevölkern sie mit Protagonisten, uns sie treffen dabei unzählige kleine Entscheidungen. Welche Farbe der Pulli oder das Auto hat, wie groß die einzelnen Elemente und wie wichtig einzelne Farben oder Formen sind.

Ihr Bild wird somit das Resultat einer Serie von Wahlmöglichkeiten. Es ist nur von außen betrachtet ein "geschlossenes Werk", Sie selbst werden es beim Machen eher als eine Kette von Entscheidungen empfinden. Und hier liegt die eigentliche Schwierigkeit in der Kunst, denn Entscheidungen treffen ist schwer.

Warum ist das so?
Was uns das Entscheiden schwer macht, ist unser Weltbild. Unsere Art, die Welt zu betrachten, ist seit der Antike vom Dualismus geprägt. Wir denken in Schwarz oder Weiß, in Gut oder Böse, inHimmel oder Hölle. Und nach der Thease, das jede Medaille zwei Seiten hat, entwickelt sich unbewusst die Vorstellung, dass wir, sollten wir uns falsche entscheiden, automatisch einer Niederlage entgegengehen. Es geht also nicht nur um Entscheidungen, es geht um richtig oder falsch.

Doch stopp:
In der Malerei gibt es kein Richtig oder Falsch. Jede gestalterische Entscheidung beinhaltet unzählige Möglichkeiten und Unschärfen.
Mein Rat ist also:  Denke Sie nicht so sehr in Ergebnissen, in "fertigen Bildern", sondern denken Sie in hundert kleinen Zwischenschritten. Wenn sie sich au den Weg machen, wächst ihr Bild von allein. Und in der Regel sind Entscheidungen nur während des Entstehungsprozesses schwer, hinterher erscheint alles mühelos, und Sie werden sich wundern, wie leicht es ging. Mit etwas Übung retten sie diese Leichtigkeit auch in Ihr nächstes Bild, mit dessen unzähligen Entscheidungen."



Find ich unglaublich fantastisch wie ein "lausiges" Buch über 'wie malen mit Wasserfarbe' so gut auch dieses Thema aufgreift.  Du isst Fleisch? Das ist falsch! Du isst fake-Fleisch? Das ist falsch!

Ach, was weiß der schon,...
... der ist doch nur neidisch weil ich der bessere von uns bin und kein Fleisch esse und mir sogar den Luxus gönnen kann Vleisch zu essen das genau so schmeckt nur das dabei kein Tier stirb und mein Arzt begeistert von meinen Vorbildlichen Blutwerten ist.   | ... der ist doch nur neidisch weil in Wahrheit ich das gute echte Fleisch essen kann und er nur sabbernd daneben stehen darf.

Das ist doch alles falsch - oder richtig - oder ? Was denn jetzt?

Warum muss man sich überhaupt entscheiden? Warum trägt man denn nicht einfach das was gefällt?  Warum machen wir uns so viele Gedanken über Gedanken anderer? Und warum les ich ständig Neid als Grund. Macht man es sich damit nicht ziemlich einfach? Mag sein, dass das durch aus immer mal wieder ein Grund ist. Warum auch nicht. Aber ständig? Also bitte. Täglich schreibt man an seiner eigenen BILD und interpretiert munter in nichts gesagtes hinein damit man eine Antwort hat. Damit man ein Feindbild hat. Damit eine leere gefüllt ist?
Vielleicht steht der original-Esser die Beweggründe von dem anderen nicht. Aber woher kommts? Ist es nicht so das es einfach selbstverständlich und absolut normal ist das man Fleisch ist. Warum also sollte man darauf verzichten und vielleicht sogar durch Umwege wie einem onlineshop eine Kopie kaufen wenn man das original schneller, besser und vielleicht so gar schmackhafter bekommen kann?
Andersrum ist dem fake-Esser nicht klar warum man original Produkte isst, die auf das Leben anderer kosten, wenn man doch genau so gut schmeckende Kopien essen kann. Simple gekauft wenn man eh schon online bestellt oder im örtlichen Supermarkt im Veggi-Kühlregal.


Es gibt unzählige Möglichkeiten warum der eine grün trägt und der andere lieber blau. Neid kann zu erfolg führen wenn dadurch der Ergeiz gepackt wird. Aber ansonsten vergiftet doch der Neid einen schönen Sonnentag und verschleiert alles. Das gibt mit Sicherheit nur Falten.


Mal ordentlich selbst an die Nase gefasst, seh ich das ich heute alles andere als ein guter, vorbildlicher Mensch gewesen war/ bin. Der Neid baut Mauern wo keine sind. Und so wird aus einem potenziell wunderschönen Sonnenuntergang-Aquarellbild vielleicht einfach nur eine halbe, gelbe Eierkugel die auf einem blauen Balken liegt.













Und jetzt ihr!
Was denk ihr über das Thema neid? Seit ihr ein neidischer Mensch und unterstellt das gerne auch anderen? Könnt ihr von euch selbst behaupten tatsächlich frei von Neid zu sein? Oder habt ihr den Neid von seiner Dunkelsten Seite kennen gelernt und seit erstarrt? Welcher Senf gehört zum Text da oben noch unbedingt dazu?








1 Kommentar:

  1. Neid im Bezug auf Essen bin ich nicht, jedenfalls nicht so. Ich bin aber öfter neidisch, gerade auf Menschen deren Verhalten ich falsch finde und denen es trotzdem "besser" zu gehen scheint als mir, die glücklicher sind als ich. Das vergeht schnell, das Gefühl, aber in Momenten kenn ich es. Neidisch bin ich auch auf Menschen, die manche Sachen die ich erlebt habe, nicht in meinem Leben erleben musste. Aber ich sehe nicht ganz wieso das schlimm sein sollte oder eine Sünde.

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